Das Idealgewicht Ihres Hundes

Laut neuesten Studien gilt in Deutschland jeder dritte Hund als zu dick. Gehört Ihr Vierbeiner dazu?


Lassen Sie sich nicht täuschen:
Das Gewicht Ihres Hundes ist für eine Traumfigur nicht entscheidend.

Suchen Sie nach dem Optimalgewicht Ihres Hundes, so stoßen Sie sicher auf Gewichtsangaben diverser Hunderassen. Hierbei handelt es sich um einen groben Rahmen. Solche Aufschlüsselungen finden Sie nicht nur bei Ihrer Online-Recherche, sondern oft auch in hiesigen Wartezimmern von Tierärzt*innen. 

Solche Aufschlüsselungen sind ein erster Weg zur Einschätzung, doch Sie bergen ein Problem: Die dort angegebenen Werte sind Rahmenwerte (von-/bis Werte) und sind nicht qualifiizierbar auf Ihren individuellen Hund anwendbar. Zudem finden sich je nach Tabelle unterschiedliche Angaben.

Machen wir ein Beispiel: Ein erwachsener Labrador Retriever sollte anhand einer solchen Tabelle zwischen 25 - 40 KG wiegen. Wie Sie sehen ist dieser Rahmen groß und umfasst eine Spanne von insgesamt 15 KG. Zum Einen müssen Sie bei dem Gewicht nach Geschlecht differenzieren, zum Zweiten spielt auch die Größe Ihres Hundes eine merkliche Rolle. Des Weiteren ist der Fitnessstand und die damit einhergehende Bemuskelung Ihres Hundes miteinzubeziehen. Zudem unterscheidet man im konkreten Beispiel des Labrador Retrievers in unterschiedliche Züchtungsvarianten (Leistungs- und Schönheitslinie), welches sich durch die aufgeführten Merkmale stark unterscheiden kann. 

So kann ein Labrador mit 30 KG bereits übergewichtig sein (z.B. eine kleine, drahtige Hündin aus der Leistungslinie), der nächste Labrador (z.B. ein großer Rüde, stark bemuskelt und auf einem sehr guten Fitnessniveau ) hingegen leicht untergewichtig.

Schwierig wird es zudem bei Mischlingen, die sich nicht so einfach eingruppieren lassen.

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Woran sollten Sie sich also orientieren, wenn nicht am Gewicht?

Natürlich spielt das Gewicht eine Rolle, doch neben dem Wiegen Ihres Hundes kommt Ihnen der sogenannte Body Condition Score (kurz: BCS) zur Hilfe. Hierbei beurteilen Sie den Ernährungsstand Ihres Hundes - neben dem Gewicht - auch anhand einer adspektorischen (äußere Betrachtung), wie auch einer palpatorischen (abtastend) Prüfung.

Sie schätzen hierbei nicht nur das oberflächlich liegende Fettdepot ein, sondern nehmen auch individuelle Merkmale wie von außen sichtbare Muskulatur in Ihre Überprüfung mit ein.

Was im ersten Moment kompliziert klingen mag, ist für jede/n Hundehalter*in einfach umzusetzen. Wie das geht, zeigen wir Ihnen hier.


Viele Hundehalter*innen bemerken häufig nicht, dass ihr Tier unter- oder übergewichtig ist.

Warum sind die Idealmaße Ihres Hundes wichtig?

Vorweg: Mit Schönheitsidealen hat das nichts zu tun. Einzig die Gesundheit Ihres Hundes steht an erster Stelle und dies wird durch ein optimales Gewicht unterstützt.

Lebenserwartung

Bei stark übergewichtigen Hunden verkürzt sich die Lebenserwartung im Schnitt um 2 Jahre. Achten Sie daher darauf, Ihren Hund auf einem gesunden Gewicht zu halten.

Zudem geht starkes Übergewicht bei Hunden auch oft mit Begleiterkrankungen des Bewegungsapparates einher, die im schlimmsten Fall zusätzlich die Lebenserwartung verkürzen können.

Lebensqualität

Hunde mit Idealmaßen haben nicht nur eine höhere Lebenserwartung, sondern auch eine deutlich höhere Lebensqualität. Dies gilt für heute und für die Zukunft Ihres Hundes.
Schauen Sie sich doch mal Labrador-Rüden Paul an: Gut bemuskelt und schlank nimmt er an unseren Gruppenkursen teil. Da sag' noch jemand, Labradore würden per se zu Übergewicht neigen! Hier zeigt sich wie sehr der/die Halter*in maßgeblich zur Gesundhaltung des Hundes beiträgt.

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Wir zeigen Ihnen wie Sie mit einer modernen und zuverlässigen Beurteilung den Ernährungsstand Ihres Hundes einschätzen können.

Testen Sie Ihren Hund mit der BCS Methode 

Betrachten Sie Ihren Vierbeiner sowohl von oben als auch von der Seite, um die Körperform zu beurteilen.

A

Starkes Untergewicht

Die Knochenvorspünge Ihres Hundes sind bereits auf Entfernung deutlich sichtbar. Dies gilt insbesondere für den Becken-, Lenden- und Rippenbereich. Ihr Hund hat weder erkennbares Körperfett, noch Muskelmasse. Ihr Hund ist zudem oft träge und kraftlos. Suchen Sie Ihren betreuenden Tierarzt/Tierärztin auf.

B

Leichtes Untergewicht

Sie können die Rippen Ihres Hundes sehr leicht ertasten und fühlen hierbei keine bis nur minimale Fettabdeckungen. Die Lendenwirbel und die Beckenknochen erkennen Sie mit bloßem Auge. Schauen Sie sich Ihren Hund von oben an, so erkennen Sie eine deutliche Tallie. Aus einer seitlichen Perspektive ist eine Anhebung der Bauchlinie vor dem Becken deutlich sichtbar. 

C

Idealgewicht

Sie können die Rippen Ihres Hunden ertasten und erkennen eine geringe Fettabdeckung. Schauen Sie Ihren Hund von oben an, so ist seine Taille gut erkennbar. Aus einer seitlichen Perspektive ist eine Anhebung der Bauchlinie vor dem Becken gut sichtbar. Sie erkennen mit dem Auge, oder bei langhaarigen Hunden durch Fühlen, eine altersangemessene Muskelmasse insbesondere an den Vorder- und Hinterläufen. Ihr Hund wirkt gut proportioniert. 

Hier stimmt alles: Ihr Hund ist seiner Rasse entsprechend gut proportioniert. Knochen sind optisch nicht zu erkennen, aber gut zu erfühlen. Ihr Hund ist altersangemessen bemuskelt. Ihr Hund darf bleiben wie er ist.

D

Leichtes Übergewicht

Die Rippen Ihres Hundes sind nicht sichtbar und Sie können die Rippen nur schwer unter einer Fettabdeckung erfühlen. Ihr Hund hat erkennbare Fettpölsterchen im Lendenbereich und Rutenansatz. Eine Taille ist nur in Ansätzen zu erkennen. Eine Anhebung der Bauchlinie vor dem Becken ist nicht sichtbar. 

E

Starkes Übergewicht

Es sind massive Fettpolster an Hals, Brustkorb, Wirbelsäule und Rutenansatz erkennbar. Der Bauchumfang Ihres Hundes ist deutlich vergrößert und wirkt ballonartig. Die Taille Ihres Hundes ist nicht zu erkennen.

Die Rippen können nur schwer unter einer deutlichen Fettschicht ertastet werden. Die Taille ist von oben nicht mehr sichtbar. Suchen Sie eine/n Ernährungsberater*in für Hunde auf.

Jetzt wirds spannend:
Die Auswertung

Ihr Hund sollte dringend, kontinuierlich an Körpergewicht zunehmen bis er sein Idealgewicht erreicht hat. Trifft ein starkes Untergewicht bei Ihrem Hund zu, so sollten Sie sich Ihren Hund schnellstmöglich Ihrem betreuenden Tierarzt vorstellen.

Ihr Hund sollte an Gewicht zunehmen. Erhöhen Sie leicht die Futtermenge, oder füttern Sie ihm höherkalorisches Futter bei. Sie könnten Ihrem Hund bespielweise Nudeln, Reis oder Kartoffeln (gekocht) beifüttern.

Gratulation! Ihr Hund weist einen optimalen Ernähungszustand auf. Bleiben Sie dabei.

Eine leichte Reduktionsdiät mit zusätzlichem, moderaten Sport lassen die überflüssigen Pfunde Ihres Hundes langsam und kontinuierlich schmelzen.

Strecken Sie das das gewohnte Futter für eine leichte Gewichtsreduktion mit Gemüseflocken oder püriertem Gemüse. Leckerlies können Sie phasenweise gegen geschnittene Möhren oder Gurken tauschen.

Ihr Hund sollte dringend, kontinuierlich an Körpergewicht abnehmen. Trifft ein starkes Übergewicht bei Ihrem Hund zu, so sollten Sie sich Ihren Hund schnellstmöglich Ihrem betreuenden Tierarzt vorstellen.

Im Anschluss führen Sie gemeinsam mit einem/einer Ernährungsberater*in für Hunde eine individuell auf Ihren Hund konzipierte Reduktionsdiät durch. Zusätzlich kann Ihr Hund mit anfänglich moderatem Sport bewegt werden.

"FDH - FRISS DIE HÄLFTE" ist bei Hunden im Übrigen nicht ratsam! Sie halbieren bei dieser Methode nämlich nicht nur die aufgenommenen Kalorien, sondern auch alle anderen Närstoffe des Futters. Lassen Sie sich in jedem Fall von Experten beraten.

Mit der richtigen Ernährung zum Idealgewicht. Lassen Sie sich beraten.

ERNÄHRUNGSBERATUNG FÜR IHREN HUND

So bleibt Ihr Hund bei Idealmaßen

Mit diesen 4 Säulen bleibt Ihr Hund immer fit und bei guten Maßen!

Gesundes Hundefutter

Ein hochwertiges Futter hält Ihren Hund gesund. Achten Sie in jedem Fall auf die empfohlene Fütterungsmenge. 

Genügend Ruhephasen & Entspannung

Stress fördert Übergewicht. Dies gilt nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hunden. Achten Sie deshalb auf genügend Ruhephasen.

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Ausreichend Bewegung

Neben ausgedehnten Spaziergängen freut sich Ihr Hund über regelmäßige Sporteinheiten.

Sozialkontakte

Sozialkontakte mit anderen Hunden halten nicht nur geistig fit, sondern auch körperlich. Lassen Sie Ihren Hund doch mal wieder mit seinen Freunden über die Wiesen springen.

Mit diesem Sport führen Sie Ihren Hund zum Idealgewicht

FIT UND GESUND DURCH SPORT MIT DEM HUND 


Nicht jeder Hund ist Sportbegeistert:
Gerade Hunde mit weniger Bewegungsfreude sind bei kognitiven Sportarten gut aufgehoben. 

Nicht jeder Hund muss zum Spitzensportler mutieren.

Auch kognitive Sportarten mit geringerem Bewegungsniveau können Ihrem Hund helfen sein Idealgewicht zu erreichen und zu halten.

Für übergewichtige Hunde eignen sich zu Beginn kognitive Sportarten mit geringem bis moderatem Niveau. Starten Sie mit Rally Obedience, Nasenarbeit, Tricks oder Gymnastik. Auch gelenkschonende Hundesportarten wie Hoopers Agililty oder Distanztraining sind eine gute Option. 

Sportarten wie Agility, Turnierhundesport, oder lange Joggingrunden können für übergewichtige Hunde zur körperlichen Überforderung führen. Lassen Sie sich beraten und probieren Sie sich und Ihren Hund aus.

Ach du dicker Hund!
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