Die Vorfahren unserer Hunde haben vor noch gar nicht so langer Zeit noch Haus und Hof beschützt, das Vieh zusammengetrieben, oder dem Jäger beim Aufspüren von Wildtieren zur Seite gestanden. Sie kannten kein "Gassi" und wurden nicht zum Stadtbummel ausgeführt.
Heute sieht das anders aus: Die Hunde liegen unter dem Bürotisch, schlendern durch Parkanlagen und über Einkaufsstraßen, begleiten Ihre Halter mit ins Restaurant, oder in hippe Szene Cafés.
Das ist nicht zwingend besser, oder schlechter - aber eben anders. Und Sie sehen: Hunde sind heute viel präsenter. Sie sind Teil des gesellschaftlichen Lebens.
Und da bleibt es nicht aus, dass man gewisse Verhaltensregeln einhalten muss: Da kommt ein Hunde-Knigge wie gerufen!
Der Hunde-Knigge ist eine Sammlung von Tipps für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Hundehaltern untereinander und natürlich auch zwischen Hunde- und Nichthundehaltern. Im Gegensatz zu Gesetzen, Verordnungen und Beschlüssen hat der Hunde-Knigge jedoch keinen Verbotscharakter. Die Tipps sind auf vorausschauendes und rücksichtsvolles Handeln ausgerichtet.
Sie werden selbst sehen: Mit wenigen Knigge-Tipps können Sie einen bedeutenden Teil zu einem harmonischen Zusammenleben von Mensch und Hund beitragen.
Führen Sie Hundekotbeutel mit sich, beseitigen Sie den Hundekot und entsorgen Sie ihn in einem Mülleimer. So halten Sie Ihre Stadt sauber.
Führen Sie Ihren Hund auf dem Bürgersteig abgewandt zur Straße. So fühlt sich Ihr Hund sicher.
Führen Sie Ihren Hund in der Innenstadt und an öffentlichen Plätzen an einer kurzen Leine.
Führen Sie Ihren Hund dicht bei sich und lassen Sie zwischen Ihrem Hund und den Passanten genügend Abstand. Es gibt viele Menschen, die Angst vor Hunden haben, oder sich im direkten Umfeld mit Hunden nicht wohlfühlen.
Ein Einkaufsbummel durch Geschäfte oder Einkaufszentren ist in der Regel kein Problem, vorausgesetzt an der Eingangstür des Ladens hängt kein ausdrückliches Verbotsschild.
Ein ausrückliches Verbot gilt nur in Läden, die Lebensmittel verkaufen. Dies betrifft u.a. Supermärkte, Bäcker- und Metzgereien.
In Gaststätten, Restaurant und Cafés, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Park- und Grünanlagen, in Fußgängerzonen, auf Brücken und an Haltestellen, sowie beim ÖPNV, bei öffentlichen Versammlungen, Aufzügen, Volksfesten, Märkten, Messen und sonstigen Veranstaltungen mit Menschenansammlungen
Für Städte wie Frankfurt am Main gilt eine Maximallänge von 2m. Das regelt in Frankfurt u.a. die hessische Hundeverordnung
Führen Sie Ihren Hund stets auf den Wegen. Abseits der Wege hat Ihr Hund nichts zu suchen, denn hier betritt Ihr Hund den Lebensraum von Wildtieren. Dies gilt zudem für Äcker, Obst- und Weideflächen.
Kommt Ihnen ein Radfahrer, Inlineskater, oder ein Jogger entgegen, rufen Sie Ihren Hund heran und führen ihn am Wegesrand z.B. ins SITZ.
Danach können Sie Ihren Hund wieder wie gewohnt laufen lassen.
Ein jagender Hund kann nicht nur zur Gefahr für Wildtiere werden, sondern auch Unfälle verursachen. Haben Sie Ihren Hund daher im Freilauf stets im Blick und unter Kontrolle.
Kommt Ihnen ein angeleinter Hund entgegen, so rufen Sie Ihren Hund heran und leinen ihn an.
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Diese Entscheidung trifft jedes Bundesland für sich. In Hessens Wäldern gilt kein genereller Leinenzwang. Dennoch muss Ihr Hund einer stetigen Aufsicht unterliegen und zu jederzeit sicher von Ihnen abrufbar sein. Sollte Ihr Hund (noch) nicht sicher auf Ihren Rückruf reagieren, lassen Sie ihn an der Leine.
Beachten Sie auch hier: Kommt Ihnen jemand entgegen, rufen Sie Ihren Hund heran.
Aktuell herrscht auf den meisten Wiesen und Feldern rund um Frankfurt keine Leinenpflicht. Seien Sie rücksichtsvoll: Lassen Sie Ihren Hund nicht durch Äcker, Kräuter- und Gemüsefelder, hohe Wiesen und Streuobstanlagen rennen. Ihr Hund hat auch dann Spaß beim Spaziergang wenn er auf den Wegen bleibt. Indianer-Ehrenwort!
Direkte Begegnungen an der Leine sind immer schwierig. Warum? Weil die Leine den Bewegungsradius Ihres Hundes einschränkt, die Stimmungsübertragung stärker ist als im Freilauf und die Leine die Kommunikation zwischen den Hunden deutlich eingeschränkt. Das kann zu jeder Menge Missverständnisse führen. Vermeiden Sie daher den direkten Kontakt an der Leine - insbesondere bei fremden Hunden.
Kommt Ihnen ein angeleinter Hund entgegen, rufen Sie Ihren Hund freundlich zu sich und nehmen Ihren Hund an die Leine. Vielleicht ist der entgegenkommende Hund alt, oder krank; vielleicht auch ängstlich, läufig, oder nicht sozialverträglich. Nehmen Sie Rücksicht. Ihr Gegenüber wird es Ihnen sicher danken.
Sind mehrere Hunde im Freilauf ohne Leine, ist das die wohl entspannteste Begegnung. Um ein friedliches Miteinander zu gewährleisten sollten Sie folgende Knigge-Tipps beachten:
3.1 Fremde Hunde nicht einfach anlocken und/oder füttern
3.2 Hundespielzeug oder Futter nicht in Hundegruppen werfen
3.3 Ihren eigenen Hund immer im Blick haben, auch wenn Sie sich unterhalten
Auf ausgeschriebenen Auslaufflächen und Hundezonen sollten Sie mit kontakt- und spielfreudigen Hunden im Freilauf rechnen. Hier gilt ein Freilauf-Commitment.
Sollte sich Ihr Hund in Situationen mit vielen Hunden im Freilauf unwohl fühlen, sehr ängstlich sein und bei Unsicherheit mit Flucht, oder Aggression reagieren, sollten Sie klassische Auslaufflächen tendenziell eher meiden, eine ruhigere Gegend für den Spaziergang wählen, oder Auslaufflächen nur außerhalb der Hauptzeiten besuchen.
Durch rücksichtsvolles Handeln wird Ihnen viel Freundlichkeit und Dankbarkeit entgegengebracht. Lassen Sie sich überraschen!
Mit dem Hundeknigge werden Sie und Ihr Hund zu einem Vorbild. Und vielleicht schaut sich der ein oder andere noch etwas von Ihnen ab?
Auch Ihr eigener Hund wird Ihnen danken. Denn durch ein voraus-schauendes und weitsichtiges Handeln, werden Sie für Ihren Hund leichter einzuschätzen.
Entsteht ein positives Bild von Hunden und Hundehaltern können weitere Einschränkung und Intoleranzen gegenüber Hundehaltern verhindert werden.
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